Die Wingwave Methode aus christlicher Sicht bewertet
Worum handelt es sich bei der Wingwave Methode?
Ziel der Methode ist es, Stress oder Ängste oder vermutete Blockaden abzubauen und zu lösen. Es gibt dabei Elemente aus der Kinesiologie (Muskeltest) und der EMDR-Methode (Eye Movement Desensitization and Reprocessing). Aus christlicher Sicht muss Kritik an der Methode geübt werden.
Ein Beispiel: Ein Proband hat Prüfungsängste und begibt sich mit diesem Thema zu einem Coach, um die Ängste auflösen zu lassen. Nach einem Gespräch wendet der Coach einen Muskeltest an, um zu ermitteln, welche Stressoren den Probanden daran hindern, ohne Ängste in eine Prüfung zu gehen. Bei diesem Muskeltest formt der Proband mit Daumen und Zeigefinder ein „O“, daher auch der Name „O-Ring Test“. Der Proband soll nun beide Finger fest zusammendrücken. Der Coach nennt nun mögliche Ursachen für die Prüfungsängste.
Anschließend versucht er, die Finger mit etwas Druck zu lösen. Gelingt ihm dies, also die Finger gehen auseinander, bedeutet dies, dass es sich um einen Stress-Auslöser handelt. Bleiben Daumen und Zeigefinger fest zusammen, handelt es sich demnach um keinen belastenden Faktor. Nennt der Coach beispielsweise „Stress“ und die Finger bleiben zusammen, wird dies so gedeutet, dass es nicht der Stress in der Prüfungssituation sein kann, der die Ängste auslöst.
Nennt er zum Beispiel „familiärer Druck“ und es findet nur eine schwache Muskelreaktion statt und die Finger gehen auseinander, wird dies dahingehend interpretiert, dass der Proband sich vor möglichen negativen Reaktionen aus seinem familiären Umfeld im Falle eines Scheiterns fürchtet.
Nachdem die Austestung abgeschlossen ist, führt der Coach vor den Augen des Probanden schnelle Handbewegungen aus (EMDR-Methode). Dieser soll dabei an den Stressfaktor denken und den Handbewegungen des Coaches folgen. Die Augenbewegungen ähneln dabei den Augenbewegungen im Traumschlaf (REM, Rapid Eye Movement-Phasen). Auf diese Weise sollen die Stress-Faktoren abgebaut, also neutralisiert werden. Die Furcht vor negativen Reaktionen aus der Familie soll in diesem Beispiel aufgelöst werden, so dass der Proband unbelastet in die Prüfung gehen kann.
Christliche Bewertung
Der aus der Kinesiologie bekannte Muskeltest erinnert an ein Orakel. Genau so könnte man ein Pendel verwenden. Letztendlich wird der Proband als Medium befragt, man begibt sich auf ein spirituelles Terrain. Das Austesten ist gleichzusetzen mit Wahrsagerei und das verbietet uns Gott, weil er uns davor schützen will und wir keinen Schaden daran nehmen sollen. In der Bibel warnt uns Gott vor Wahrsagerei, Zeichendeuterei, Hellseherei, geheime Künste, Bannungen und die Toten zu befragen (3. Mose 19,26, 5. Mose18,10-14).
Die Methode verspricht schnelle Erfolge, ähnlich wie bei den Klopftechniken EFT oder MET. Dort sollen Probleme einfach „weggeklopft“ werden. Gott wünscht sich, dass wir bei Problemen nicht an ihm vorbei schnelle Erfolge anstreben. Zudem lässt die Wingwave-Methode geistliche Faktoren aus. Es wird nicht nach Sünde oder okkulten Verstrickungen gefragt, die womöglich Ursache für bestimmte Ängste sein können. Es wird nicht auf Jesus Christus hingewiesen und das Angebot Gottes, dass er uns die Sünde vergibt, wenn wir sie aufrichtig bekennen.
Methoden wie Wingwave zielen darauf ab, dass wir unser volles Potential entfalten sollen. Das ist nicht der Anspruch Gottes. Der Mensch entfernt sich immer weiter von Gott, will am liebsten selbst Gott sein. Doch Gott geht es nicht um das schnelle Glück oder um Wellness, sondern um eine echte Beziehung zu uns Menschen. Diese kann durch Jesus Christus Gestalt annehmen. Methoden wie Wingwave sind wie ein schneller neuer Lack der aufgetragen wird. Wenn jedoch unter dem Lack alles löchrig ist, kann auch der beste Lack nichts daran ändern und ist allenfalls in der Lage an der Oberfläche die Dinge besser aussehen zu lassen, als sie sind.
Gemeint ist die Sündhaftigkeit von uns Menschen. Gott will nichts aufpolieren oder aufhübschen. Es geht ihm um ein ganz neues Herz. Die Bibel sagt:
Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern man füllt neuen Wein in neue Schläuche, und beide bleiben zusammen erhalten. (Matthäus 9,17)
In erster Linie sollte der Mensch sich also Gedanken über seine Beziehung zu Gott machen. Daran krankt es. In Jesus haben wir den Heiland, der uns die Arme entgegen streckt. Er bietet uns dieses neue Herz an. Wenn wir unseren Zustand vor Gott realisieren und erkennen, dass wir vor ihm schuldig geworden sind, vergibt es uns gerne unsere Schuld und schenkt und das ewige, sinnerfüllte Leben. Und wer dieses Angebot angenommen hat, kann sich auch mit allen Ängsten und Belastungen an ihn wenden. Denn Gott ist nicht nur ein Coach, sondern unser Schöpfer, der uns besser kennt als irgend jemand.