Kritik und Bewertung der Bach-Blütentherapie
Die sogenannte Bachblütentherapie geht auf den englischen Arzt Edward Bach (1886-1936) zurück. 1919 wurde Bach im homöopathischen Krankenhaus in London angestellt, und war daher beeinflusst von den Lehren Samuel Hahnemanns, des Begründers der Homöopathie.
Im Laufe seiner Forschungen kam er zu der Auffassung, dass Krankheiten im Gemütszustand, also der seelischen Verfassung eines Menschen begründet lägen.
Zitat Bach: „Krankheit ist ihrem Wesen nach das Ergebnis eines Konfliktes zwischen Seele und Gemüt, und sie wird deshalb nie anders als durch geistige und gedankliche Anstrengungen ausgemerzt werden“.
Hier sind bereits erste Ansätze dafür zu sehen, dass es sich bei der Bachblüten-Therapie um eine Form der Geistheilung handelt. Untermauert wird dies durch das Menschenbild Bachs. Für ihn besteht das Mensch aus seinem physischen Körper und seiner unsterblichen, göttlichen Seele, die er auch als „Höheres Selbst“ oder „Funken des Allmächtigen“ bezeichnet.
Diese Vorstellung des göttlichen Funkens entspricht dem hinduistischen „Atman“, dem Lebenshauch, daher auch der deutsche Name „Atem“. Nach Bachs Vorstellung hat dieser Funke des Allmächtigen bzw. die Seele, die Aufgabe, den Menschen zu Tugenden zu führen, mit dem Ziel vollständiger Gesundheit und Vollkommenheit.
Wenn nun äussere oder innere Faktoren dazu führen, dass die Seele diese Aufgabe nicht erfüllen kann, würden negative Zustände und Disharmonien eintreten. Das wiederum würde sich im feinstofflichen Energiefeld des Menschen niederschlagen und zu Krankheiten führen. Diese bezeichnet Bach auch als „Verfestigungen geistiger Einstellungen“.
Pflanzenschwingungen
Bach nun war davon überzeugt, dass nur die Natur diese Krankheiten heilen könne. Er sammelte daher Pflanzen, von denen er aufgrund seiner „Intuition“ und „Hellfühligkeit“ meinte, sie könnten Heilmittel gegen diverse negative Seelenzustände des Menschen sein. Hintergrund sei gemäß Bach, dass die Schwingungen in den Pflanzen, sich auf den Menschen übertragen und dessen eigene Schwingungen erhöhen könnten. Bach glaubte, dass ihm eine göttliche Inspiration zuteil geworden wäre, die es ihm ermöglichen würde, die von Pflanzen abgestrahlten Vibrationen und deren Kraft zu erspüren.
Bach entwickelte Verfahren, mit denen Blütenessenzen in verdünnter Form hergestellt werden konnten. Bekannt wurde seine „Sonnenmethode“. Dazu werden die gesammelten Blüten in eine Wasserschale gelegt, und zwar so viele, bis die gesamte Wasseroberfläche mit Blüten bedeckt ist. Darauf wird die Schale für drei Stunden in die Sonne gestellt. Danach werden die Blüten aus dem Wasser entfernt und das Wasser mit derselben Menge Alkohol aufgefüllt. Diese Mischung wird dann ihrerseits wieder im Verhältnis 1:240 mit Wasser aufgefüllt. Es findet also eine Verdünnung ähnlich der Homöopathie statt.
Mittels dieses Verfahrens glaubte Bach, die energetischen Schwingungen der Pflanzen mit Hilfe der Sonne auf das Wasser übertragen zu können. Ein Wirkstoff sei nicht in der Essenz vorhanden, es gehe allein um die „positiven Schwingungen“ der Blüte, die im Wasser eingeprägt seien.
Edward Bach
Magisches Weltbild der Bachblüten
Ganz abgesehen davon, dass wissenschaftlich nie gezeigt werden konnte, das Wasser sozusagen ein „Gedächtnis“ hat, erinnert die Herstellung der Bachblüten doch eher an ein magisch-okkultes Ritual. An dem Tag, an dem die Blüten gesammelt werden, muss immer wolkenloser Himmel sein, die Wasserschale mit den Blüten darf nie im Schatten stehen. Auch dürfen sie beim Pflücken nie direkt angefasst werden. Auch die Zeit von drei Stunden Sonnenzeit war von Bach festegelegt, ebenso wie die Verdünnung im Verhältnis von 1:240.
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Wirkungen der Bachblüten nicht über einen normalen Placebo-Effekt hinausgehen. Schwerwiegend ist allerdings das Gottesbild Bachs. Es hat nichts mit dem wahren Gott zu tun, der in Gestalt von Jesus Christus in unsere Welt kam. Bach teilt das typische esoterische Gottesbild, das mehr von einer schöpferischen Kraft bzw. Energie ausgeht.
Der persönliche Gott zeigt uns in seinem Wort auf, dass Krankheit eine Folge des Sündenfalles der Menschen ist. Wir leben in einer gefallenen Welt, in der Krankheit vorkommt, allerdings nicht aufgrund einer energetischen Disharmonie unseres „höheren Selbst“, sondern aufgrund der Tatsache, dass die Menschen kraft eigener Entscheidung einen Graben zwischen sich und Gott gezogen haben. Dieser Graben ist überwindbar. Allerdings nicht mit Hilfe von Blütenessenzen, sondern mit einer Hinwendung an den wahren Gott. Der Weg dazu heisst Jesus Christus. Gott sagt uns in seinem Wort: „Es ist in keinem anderen das Heil als in Jesus“ (nach Apg. 4,12).
Gottes Heil ist so allumfassend, dass er es uns in Ewigkeit schenken möchte. Doch so viele nutzen dazu lieber falsche Schlüssel, wie die Bachblüten, statt den einzigen echten Rettungsanker zu ergreifen, den es gibt: Jesus.
Es ist nichts gegen seriöse Natur- oder Pflanzenheilkunde zu sagen (siehe Phytotherapie). Doch dort geht es stets um reale Wirkstoffe und nicht um transzendente Formen der Geistheilung. Von daher ist der Bachblütentherapie keine Empfehlung auszusprechen.