Kristallkinder

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Gibt es wirklich Kristallkinder (Indigokinder)?

indigokinder

Die Kristallkinder

In der Esoterikszene gibt es seit einigen Jahren Begriffe wie Kristallkinder, Indigokinder etc. Es ist, auch aus pädagogischer Sicht, tatsächlich ein Wandel bei unseren Kindern zu bemerken. Sie sind anders als wir es noch waren, aber kann man wirklich behaupten, dass unsere Kinder eine veränderte DNA haben oder dass sie wesentlich medialer sind als wir es sind?

Ich möchte bezweifeln dass dies wirklich den Tatsachen entspricht. Es gibt zumindest keinerlei wissenschaftliche Beweise dafür, dass unsere Kinder extrem anders, genetisch gesehen, sind.

Ich habe lange überlegt wie ich diesen Beitrag formulieren oder aufbauen soll. Ich habe gut 10 Jahre als Esoterikerin und Lichtarbeiterin gelebt. In dieser Zeit habe ich viele Eindrücke gewonnen. Nicht nur über Praktiken in der Szene, sondern auch über die vielen Tricks, mit denen einige Personen in der Szene Menschen manipulieren wollen. Ja, ich bin selbst darauf hereingefallen. Ja, ich habe auch an die vielen Theorien geglaubt, die dort „ausgelebt“ werden.

Ich habe auch gesehen, wie die tolerante Esoszene mit „Abtrünnigen“ umgeht. Ich habe gesehen, wie über Nichtgläubige gesprochen wird und wie vehement sie versuchen ihre Theorien und Praktiken zu verteidigen, indem sie sich vage wissenschaftliche Theorien dafür zu Nutze machen. Ich möchte mich, obwohl ich Christin bin, in meinen Beiträgen etwas von christlichen Argumentationen zurückziehen und einige der geläufigsten Glaubensmodelle der Esoszene rein aus pädagogischer und psychologischer Sicht aufzeigen.

Da ich in der heutigen bestehenden Welt Sozialwissenschaftlerin bin, mit einem Zusatzstudium in Psychologie, werde ich mich auf diese beiden Wissenschaften stützen. Also, dann mal los.

Kristallkinder (Indigokinder) sind, nach Definition der Szene, Menschen bei denen der 6. und 7. Sinn ausgeprägt und lebendig ist. Jeder Mensch hat 7 Sinne, doch die meisten Menschen benutzen oder kennen nur 5 Sinne. Kristallkinder haben demnach ein großes Wissen. Sie wissen z.B. was sie in „vergangenen Leben“ getan haben, was sich gerade abspielt, wo der Weg hinführt usw. Darum wirken sie zum Teil auch altklug und lassen sich nicht gerne belehren. Sie haben eine Verbindung zur „Akasha Chronik“ und können dort fast alles Wissen abholen.

Ihnen sind die Natur und die Tiere sehr wichtig und sie fühlen sich dort auch sehr wohl und hingezogen. Denn sie spüren die Liebe, welche die Natur ausstrahlt. Sie besitzen eine große Klarheit. Sie sind sich klar über ihre Gefühle, über ihren Körper und über ihr Leben. Sie wissen ganz genau, was sie wollen und wo sie stehen. Man kann ihnen schwer etwas vormachen. Auf der anderen Seite sind sie naiv und glauben vieles. Das liegt jedoch daran, dass sie wissen, dass alles möglich ist. Wenn ihnen was schadet oder ihnen was nicht gut tut, dann spüren sie das und müssen es nicht mit dem Verstand abschätzen.

Sie lieben alles was glitzert und glänzt. Zur „geistigen Welt“ haben sie einen guten Kontakt. Zum Teil sprechen sie mit ihren Schutzengeln, unsichtbaren Freunden oder mit Tieren. Telepathie ist für sie einfach. Ihre Augen sind meist groß und sie können andere Menschen damit in ihren Bann ziehen. Mit ihren Augen kommunizieren sie.

Kristallkinder sind emphatisch. Das heißt sie nehmen fast alle Schwingungen wahr. Die Physiker haben schon bewiesen, dass alles schwingt und alles aus Energie und Schwingung besteht. Gedanken, Gefühle, Elektrizität all das schwingt und das nehmen die Kristallkinder wahr. Alles was hoch und schnell schwingt fühlt sich für sie schön und angenehm an z.B. Liebe, Harmonie, Glück usw. Gefühle wie Angst, Eifersucht, Streit schwingen sehr niedrig und das mögen sie gar nicht.

Eigenschaften, die „Kristallkindern“ zugeschrieben werden:

– Liebevoll, machen alles mit Liebe und strahlen viel Liebe aus
– Empfindlich Sensibel, spüren Schwingungen und Energien, leicht verletzlich
– Nehmen Energien und Probleme auf sich
– Haben hohe Erwartungen an ihre Mitmenschen
– Lieben alles was glitzert und glänzt
– Starke Beziehung zur Natur und Tieren, spüren ihre Liebe
– Ihre Augen sind meist groß und strahlend
– Sind sehr ausgeglichen
– Haben ein großes Wissen
– Sie, erziehen ihre Eltern, Geschwister, Verwandte
– Friedensstifter, ertragen Streit nicht, Vermittler
– Klarheit über Gefühle, Situationen
– Sind selten wütend oder genervt, streiten nicht gerne
– Bestimmen ihr Leben selber; wann sie anfangen zu sprechen, wann sie was lernen wollen und hören nur auf sich selber.
– Spüren wenn Jemand lügt oder unecht ist und sträuben sich dagegen
– Befolgen keine Regeln und Erziehungsmaßnahmen, welche für sie nicht einleuchtend, oder logisch sind
– Sehen die Welt in einem größeren Zusammenhang, haben einen offenen Horizont

Da ich, wie oben schon erwähnt, selbst Pädagogin/Sozialwissenschaftlerin bin und das schon seit vielen Jahren, habe ich sehr wohl feststellen können, dass sich die Kinder unserer Gesellschaft in den letzten zwei Jahrzehnten verändert haben. Ja, sie sind schwer zu händeln und sie lehnen sich oftmals gegen bestehende Regeln auf. Und ja, ich denke auch, dass unsere Gesellschaft sich überlegen sollte, dass ein Umdenken und eine Umstrukturierung in der Pädagogik mehr als dringend erforderlich ist. Aber, mal ganz ehrlich, wenn ich mir heute diese Definition von Kristallis, wie sie liebevoll in der Szene genannt werden, ansehe, dann ist es doch mehr als eindeutig, dass wir hier von ganz normalen Kindern sprechen, die von ihren Eltern ein gewisses Maß an Sozialisation mitbekommen haben.

Ich finde es natürlich schön, und für mich, die mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, erholsam, wenn ich solchen „normal sozialisierten Kindern“ begegne. Jedes „normale“ Kind liebt es in der Natur zu sein und Tiere sind ebenfalls immer schon der Renner bei Kindern gewesen.

Auch sind „normale“ Kinder liebevoll und mögen keinen Streit. Sie gehen nach wie vor Streit und schwierigen Situationen aus dem Weg, weil sie oftmals einfach wissen, dass sie den Kürzeren ziehen werden. Kinder haben auch schon immer Probleme auf sich geladen, obwohl sie diesen Problemen nicht gewachsen sind. Sie nehmen in Schutz und versuchen Streitigkeiten zu schlichten. Leute, das war immer schon so.

Auch glitzernde Dinge, waren schon immer für die meisten Kinder wie kleine Magneten. Ihre großen Augen, die glänzen, na sagt mal, ein Kind das glücklich ist, strahlt immer über die Augen und wenn es neugierig dazu ist, dann wurden die Augen auch immer schon groß.

Mal ganz abgesehen von der Ausgeglichenheit: wenn ein Kind eine stabile und sichere Familie hinter sich stehen hat, ist jedes Kind ausgeglichen und ruhig.

Ganz normale Kinder

Und was die Babys betrifft: Ich sage dazu nur ein einziges Wort: Kindchenschema. Das sind alles ganz natürliche Dinge. Aber sehen wir einmal weiter. Ich frage euch, welches Kind hat keine hohen Erwartungen an die Erwachsenen? Alle Eltern, die das hier lesen, werden bestätigen können, dass man manchmal echt überfordert ist, weil das eigene Kind meint, dass Papa oder Mama einfach alles wissen muss.

Auch die Aussage, dass Kristallkinder ihre Familien erziehen, wie bitte? Jedes „normale“ Kind wird die Erwachsenen und die Geschwister gegenseitig ausspielen um ans eigene Ziel zu gelangen. Und wehe, man macht einmal einen Fehler, weil klein Lenchen so niedlich guckt oder klein Paulchen so nervt, dass man einfach nur noch Ruhe haben möchte. Hallo? Das sind ganz normale kleine Tyrannen, die es immer schon gegeben hat. Das haben wir gemacht, das haben unsere Eltern gemacht und das werden auch noch unsere Ur-Ur-Ur- Enkel machen.

Kommen wir aber jetzt zu meiner Top 4 in der Auflistung der Erkennungsmerkmale von Kristallkindern.

  • Bestimmen ihr Leben selber; wann sie anfangen zu sprechen, wann sie was lernen wollen und hören nur auf sich selber.

Hm, meine lieben Liebenden, wenn unsere Gesellschaft schon so weit ist, dass Kinder ihr eigenes Leben bestimmen müssen, weil ich dann davon ausgehen muss, dass es niemanden gibt, der als Vorbild fungiert, dann sollten wir wirklich einmal über unsere ganze Gesellschaft nachdenken.

Mal ausgenommen der Punkt mit dem Erlernen des Sprechens. Das ist und war immer schon so, dass einige Kinder sehr früh und andere Kinder eher spät mit dem Sprechen angefangen haben. Das ist einfach eine individuelle Geschichte. Aber gehen wir noch einmal kurz zu den anderen Punkten. Selbständige Kinder sind was Feines, nee, ganz ehrlich. Aber glaubt Ihr wirklich daran, dass es die Aufgabe eines Kindes ist, selbst zu entscheiden, was man macht oder nicht? Klar sollen sie nicht versklavt werden und noch sicherer ist es, dass Kinder ihren eigenen Kopf haben sollen, aber ich habe in der Szene die Erfahrung gemacht, dass viele den lessiveren, also den Mach-doch-was-Du-willst- Erziehungsstil, bevorzugen.

Mal abgesehen davon, dass die Kinder davon eher verunsichert werden, weil sie keinen Anhaltspunkt bekommen, der ihnen zeigt, wo sie in der Gesellschaft stehen. Jeder Mensch braucht dieses Gefüge und das Gefühl, den Platz gefunden zu haben. Das gehört zur Persönlichkeitsentwicklung. Kinder brauchen Halt. Kinder brauchen Grenzen. Nein, ich bin kein Fan der Super Nanny, ganz im Gegenteil, aber das ist ein ganz anderes Thema.

Kinder müssen in dieser Gesellschaft bestehen. Wir können noch so intellektuell tun, Fakt ist, dass wir immer noch nach uralten Prinzipien funktionieren. Menschen sind Rudeltiere und ein Rudel kann nur dann erfolgreich existieren, wenn jedes Mitglied die zugeschriebenen Aufgaben übernimmt. Die Aufgabe der erwachsenen Rudelmitglieder ist es, den jungen Mitgliedern zu zeigen, wo der Hase lang läuft. Dass das nicht funktioniert, erlebe ich jeden Tag, wenn ich meiner Arbeit nachgehe. Ich sehe und erlebe die Familien, die genau so ihre Kinder erzogen haben, wenn man denn überhaupt von Erziehung sprechen kann.

Eltern sitzen heulend in der Ecke, Eltern werden noch aggressiver als die eigenen Kinder, Kinder haben das Sagen in der Familie, Kinder tyrannisieren die Eltern so, dass diese Angst vor den eigenen Kindern haben. Ich sehe Familien, die verzweifelt sind, weil ihre Sprösslinge nichts mehr machen, als nur Unsinn.

Dieser Unsinn ist aber nicht nur Unsinn, dieser Unsinn geht in die Kriminalität. Ich sehe 14-jährige Prostituierte, die mal eben schnell Geld wollen, weil sie bestimmten Promis hinterher eifern. Ich sehe gerade die Kinder aus solchen Familie in der Drogenhölle. Ich sehe Kinder solcher „Erziehungsmaßnahmen“, die sich selbst und anderen Schaden zufügen, in jeglicher Weise. Ich sehe Schulverweigerer vor dem Gericht stehen. Ich erlebe Familien, die kurz vor dem Amoklauf stehen, weil Töchterchen oder Söhnchen, wieder einmal in den Knast oder in die Psychiatrie muss.

Wenn diese Entwicklung wirklich ach so toll ist und die wahre Freiheit bedeutet, dann bleibe ich lieber mit meiner Tochter in der Sklaverei. Ich möchte nicht, dass meine Tochter sich nicht in der Gesellschaft bewegen kann, dass sie durch das Raster fällt. Ich möchte, dass meine Tochter in Frieden und in persönlicher Freiheit leben kann. Ich möchte nicht, dass meine Tochter eine schlechte Schulausbildung hat und ich möchte auch nicht, dass meine Tochter zum Sozialamthochadel gehört.

Freiheit fängt da an, dass man sich ohne Gewalt Respekt verschaffen kann. Dass man ohne Angst durch das Leben gehen kann, weil man einfach die Regeln kennt und weiß, wie man mit diesen Regeln umzugehen hat.

Ja, ich habe auch eine Zeit so gedacht und ich habe gemerkt, wie sehr meine Tochter darunter gelitten hat. Meine Tochter hat zur Schule zu gehen und zwar regelmäßig. Meine Tochter kennt alle Benimmregeln, die sie für sich und ihr Leben braucht. Und trotzdem ist sie ein ausgeglichenes und glückliches, neugieriges und friedliches, selbstbewusstes und schlaues Kind, mit großen, strahlenden Augen.

  • Spüren wenn Jemand lügt oder unecht ist und sträuben sich dagegen

Ich denke, dass jedes Kind, das von seinen Eltern zur Wahrheit erzogen wird, erkennt, wann jemand lügt. Ich denke das macht jeder Mensch instinktiv, da wir – unbewusst- über Körpersprache miteinander kommunizieren. Jeder Psychologiestudent lernt im ersten Semester die Körpersprache zu deuten. Und es ist überhaupt nicht schwer einen Lügner zu enttarnen. Nö, das kann wirklich jedes Kind. Und wer sträubt sich nicht gegen Lügen. Ich werde auch sauer, wenn ich angelogen werde und sträube mich dagegen, mit diesem Menschen das Gespräch weiter zu führen. Was in meinem Beruf nicht einfach ist, sich dagegen zu sträuben, ich muss das einfach ertragen.

  • Befolgen keine Regeln und Erziehungsmaßnahmen, welche für sie nicht einleuchtend, oder logisch sind

Das hier ist eigentlich meine Nummer 1. Um alles in der Welt, welcher Mensch möchte schon gerne Regeln und Erziehungsmaßnahmen befolgen. Wenn es nicht nach meiner Nase geht, dann lehne ich natürlich eine Regel oder Erziehungsmaßnahme ab, die nicht in meine Richtung geht. Denkt doch bitte einmal zurück. Als Ihr Kinder ward, habt Ihr begriffen, warum Ihr nun ausgerechnet in Gesellschaft von anderen nicht Pupsen solltet? Oder, warum man beim Essen nicht mit den Fingern die Nudeln essen darf? Warum man bei Rot an der Ampel stehen bleiben muss, obwohl man doch unbedingt zu Oma Frieda wollte, die auf der anderen Straßenseite stand und mit einem Eis in der Hand winkte? Warum man nicht klein Erna das schöne rosa Förmchen klauen durfte, das so schön aussah und man selbst doch nur ein altes blaues Förmchen hatte? Regeln und Erziehungsmaßnahmen sind für Kinder immer oder sagen wir einmal fast immer unlogisch.

Dass heute die Kinder und Jugendlichen sich über Regeln hinwegsetzen, macht mir, ehrlich gesagt etwas Angst. Was soll denn in der Zukunft passieren. Klar, die Esos glauben fest daran, dass die Erde und die Menschen aufsteigen und alles Friede, Freude, Eierkuchen ist.

Und wer sich nicht an die von ihnen aufgestellten Regeln hält, oh, Entschuldigung, den aufgestellten Regeln „Gottes“, der bleibt eben hier und muss elendig verrecken. Entschuldigt bitte, dass ich das so schreibe, aber das ist der Tenor, den ich in meinen 10 Jahren in dieser Scheinwelt mitgenommen und erlebt habe. Ist mir doch egal, was aus den Anderen wird, Hauptsache ich werde mitgehen. Das ist mehr oder weniger das, was man in der Szene zu hören bekommt. Sie sprechen das natürlich nicht so aus, vielmehr heißt es dann dort, dass die, die nicht aufsteigen, eben noch nicht schwingungsmäßig soweit waren und daher den Inkarnationszyklus in der 3. Dimension weiter leben (wiederholen) müssen, damit sie sich weiter entwickeln können.

Keine Ego-Wünsche

Kritiker können natürlich jetzt sagen, dass die Christen und auch andere Gläubige, ebenfalls daran glauben, dass wir mitten in der Apokalypse stecken und das die Bibel eben auch sagt, dass nur wenige an der Seite Gottes ihren Platz einnehmen werden. Ja, daran glaube auch ich, aber der Unterschied zwischen den beiden angeblichen Gleichheiten ist, dass z.B. Christen weiterhin bestimmte Regeln, auch die 10 Gebote genannt, einhalten und zusehen, dass wir eine bestimmte Ordnung in der Gesellschaft halten, die Esos (eher die Lichtarbeiter) sich aber diesen Gesetzen entgegenstellen und damit die Gesellschaft zerstören, entgegengesetzt zu ihrem Wunsch nach Frieden und Gleichheit.

Mir persönlich ist es egal, ob nun Eltern ihre Kinder lessiver erziehen. Ich sehe das ganz praktisch. Solange es diese Eltern gibt, werde ich nicht arbeitslos werden. Schade nur um die vielen Kinder, die haltlos und ohne ausreichende Sozialisation aufwachsen müssen, um schließlich an den Erziehungsmaßnahmen ihrer passiven und über den Wolken schwebenden Eltern zu scheitern.

Sicherlich kann ich nicht behaupten, dass jetzt alle Kinder, die lessiver erzogen wurden zu Kriminellen mutieren, aber ich denke schon, dass die Gefahr wächst, wenn Menschen soziale Regeln nicht lernen und/oder nicht einhalten. Ich weiß, dass ich hier jetzt ein sehr heißes Eisen angefasst habe, aber ich möchte verdeutlichen, dass ich nicht nur durch meine persönliche Erfahrung, sondern auch durch meine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erfahren habe, dass gerade Kinder, die keine festen Regeln befolgen mussten, sehr oft abdriften.

Ich bin auch kein Fan von autoritärer Erziehung, denn meiner Meinung nach, brechen diese Kinder oftmals ebenfalls aus der Gesellschaft aus. Ich denke eine gesunde Mischung aus allen Erziehungsmethoden wäre wohl der beste Weg.

Bevor ich hier jetzt ein komplettes soziologisches Buch schreibe, möchte ich noch eine kleine Geschichte anmerken. Oftmals ist es so, dass Kinder, die in „extrem“ lebenden Familien aufgewachsen sind (sprich: Esofamilien, Alternative, Erzstrenge, Autoritäre), im Erwachsenenalter, genau das Gegenteil von dem leben, was die Eltern ihnen beigebracht und vorgelebt haben. Nur einmal so am Rande erwähnt.

In meiner Berufspraxis sehe ich, wie viele Kinder, die intelligent sind, durch ein sonderpädagogisches Schulverfahren auf eine sogenannte E-Schule abgestuft werden, nur weil sie nicht gelernt haben sich an Regeln zu halten. Welche Zukunftsaussichten haben diese Kinder dann noch?

Auch wenn sie intelligent sind, so haben sie trotzdem den Stempel Förderschule (früher Sonderschule) auf ihren Rücken zu tragen. Einen Arbeitgeber interessiert es nicht, ob eine E-Schule nicht bedeutet, dass das Kind lernbehindert ist. Er sieht nur das Wort Förderschule. Macht Euch bitte darüber einmal Gedanken, ob ihr das für Eure Kinder möchtet! Ach ja, da ist ein Denkfehler auf meiner Seite, wir steigen ja bald auf und da sind ja eh alle gleich, nicht wahr? 10 Jahre habe ich gehört, „Jetzt ist es bald soweit. „Angeblich sollte es 2012 sein“, Es dauert nicht mehr solange“. Auch alte Propheten haben das sehr lange behauptet, dass alles bald ein Ende hat. Wir leben jetzt im Jahre 2019, es kann ja nicht mehr lange dauern. Da lohnt es sich nicht mehr Mühe in die Zukunft der Kinder zu stecken.

  • Sehen die Welt in einem größeren Zusammenhang, haben einen offenen Horizont

So, jetzt einmal weiter. Kinder sehen IHREN größeren Zusammenhang der Welt. Es ist manchmal wirklich sehr erstaunlich, was Kinder so auf die Beine stellen, wenn sie sich Gedanken über bestimmte Dinge in der Welt machen. Vieles davon ist wirklich sehr logisch und korrekt, manchmal sogar sehr philosophisch. Es ist auch schön zu sehen, dass Kinder so frei und offen sind, die Welt mit ihren Augen zu sehen. Aber gerade das, macht Kinder aus.

Gut, ich gebe zu, dass ich jetzt von meinem eigentlichen Thema etwas abgekommen bin, aber ich wollte einigen der Menschen, die ich noch aus der Szene kenne, meine Meinung zu diesem Thema sagen. Ich kann wirklich viel verpacken, aber wenn es um das Wohl von Kindern geht, dann hört für mich jeglicher Spaß und Spinnerei auf.

Ich habe zu viel gesehen in der Szene. Ich weiß, dass nicht alle dort ihre Kinder so, hm, sagen wir mal, wild aufwachsen lassen, aber es ist trotzdem schon sehr angsterregend, welche Ausmaße diese „Freiheit“, die erkämpft werden muss, annimmt.

Zurück zu meiner eigenen Geschichte. Meine Tochter war also auch ein Kristallkind. Natürlich, das musste ja so sein. Sie wurde in dem Glauben erzogen, dass sie ein göttliches Kind ist und dass sie das Recht hat, diese Göttlichkeit auch zu leben. Wenn sie mir eine ihrer logischen Gedanken zu einer Situation klarmachte, dann war ich stolz wie Oskar. Ja, ich habe alles auf die Goldwaage gelegt und hob mein Kind in den Himmel. Gut, das mache ich auch heute noch, aber welche Mutter tut das nicht. Nein, dass was ich mit meinem Kind getan habe, kommt einem“ Missbrauch“ nah und ich schäme mich heute zutiefst dafür. Ich habe mein Kind nicht nur überfordert, indem ich ihr Logiken abverlangte, die sie nicht erfüllen konnte, sondern ich habe sie auch noch vernachlässigt, weil sie ja ihr eigenes Leben in die Hand nehmen sollte und konnte (nach der Esotheorie).

Meine Tochter ist ein überaus intelligentes Mädchen, aber sie ist trotzdem noch ein Kind. Ein Kind, was sich, wie jedes andere Kind auch, in einer stabilen und mit engen Regeln verbundenen Lebenssituation, wohl fühlt, weil es Sicherheit und Geborgenheit für ein Kind bedeutet.

Heute kann ich frei und offen darüber sprechen, dass ich eine hundsmiserable Mutter war. Ich liebe mein Kind und ich kann mit reinem Gewissen sagen, dass sie ein absolutes Wunschkind ist. Aber in dieser Lebensphase, in der ich mich der sogenannten Lichtarbeit zugewandt hatte, habe ich komplett versagt. Das sage ich aus heutiger Sicht. Damals, glaubte ich fest daran, dass ich eine gute Mutter war. Mittlerweile habe ich mich tausend Mal bei meiner Tochter entschuldigt und gebe ihr nun das, was meine Aufgabe als Mutter auch ist. Ich gebe ihr die Sicherheit und Geborgenheit, die ihr zustehen. Und das ist das wahre angeborene Recht, das ein Kind hat.

Wir sollten nicht vergessen, dass unsere Kinder unsere Zukunft darstellen. Wenn sich nicht langsam etwas in unserem Umgang mit Kindern ändert, dann sehe ich schwarz für unsere Zukunft. Wir sollten nicht jeden Schwachsinn glauben, der von geschäftlichen Menschen in die Welt gesetzt werden. Vielmehr sollten wir unsere Regeln und unsere Werte weitergeben. Damit meine ich nicht unbedingt nur die religiösen Dinge. Vielmehr müssen Ehrlichkeit und Anstand wieder hergestellt werden. Es kann doch nicht angehen, dass Grundschüler schon Mitschüler mobben, nur weil ihnen die Erwachsenen, auch Promis, ein Lotterleben ohne Regeln vorleben.

Es kann doch nicht sein, dass ich als Mutter gezwungen bin meinem Kind Markenklamotten zu kaufen, nur weil schon im Kindergarten darauf geachtet wird. Muss ich das Essen meines Kindes überwachen, weil ich Angst haben muss, dass mein Kind sich zu Tode hungert, nur weil dürre Weiber über den Catwalk stolpern? Es tut mir einfach weh, wenn ich mein Kind nicht draußen spielen lassen kann, nur weil ich Angst haben muss, dass ein pädophiler Hirni mein Kind hopps nehmen will.

Manchmal stelle ich mir die Frage, ob es nicht besser wäre, wenn man keine Kinder mehr in die Welt setzt. Kinder sind wundervolle und ganz besondere Menschen. Sie sollten in Freiheit und Sicherheit aufwachsen und nicht durch Theorien, die sie und andere in Gefahr bringen, versklavt werden.

Ein Kind muss spielen und unbekümmert sein können, weil es sich darauf verlassen kann, dass niemand etwas böses will. Liebe ist sich kümmern und nicht „mach doch was DU willst“. Liebe ist mein Kind so auf die eigenen Beine zu stellen, dass es als Erwachsener ein eigenes Leben führen kann. Liebe ist, mein Kind so zu erziehen, dass es meine Fehler nicht mehr machen muss. Liebe ist, dem Kind Alles zu geben, einschließlich der Aufgabe der eigenen Egowünsche. Wer dazu nicht bereit ist, der sollte sich überlegen, ob er der Richtige ist, um Kinder in die Welt zu setzen – aus Liebe zu den Kindern.

Fazit: Kristallkinder sind eine esoterische Erfindung. Es handelt sich um ganz normale Kinder und man täte ihnen keinen Gefallen, wenn man sie als etwas anderes behandeln würde.

Ella M.V. Rabenhorst